Alles über die am häufigsten auftretenden Katzenwürmer

Würmer sind Parasiten, die den Körper eines anderen Tieres parasitär zur Fortpflanzung nutzen.
Zoologisch werden Würmer, die bei Infektionen der Hauskatzen eine Rolle spielen, in Fadenwürmer und Plattwürmer eingeteilt. Alle Würmer können bei Katzen mit schwachem Immunsystem Krankheiten auslösen oder sogar zum Tode führen.

Eine deutsche Studie weist nach, dass rund ein Viertel aller untersuchten Katzen mit Würmern befallen waren und davon ebenfalls rund ein Viertel mit einem Fadenwurm, dem Spulwurm.
Ein adulter (erwachsener) Spulwurm kann zehn Zentimeter lang werden, ist weißlich und wirkt durchsichtig. Dieser Parasit lebt im Dünndarm der Katze, wo die Wurmweibchen Eier produzieren, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Aus den Eiern entwickeln sich infektiöse Larven, die von einem Zwischenwirt - bei der Katze ist dies in der Regel ein Nagetier - aufgenommen werden können. Die Larven wandern durch die Darmwand des Zwischenwirtes in die Organe. Frisst die Katze das Nagetier, werden die Larven während der Verdauung in die Katze freigesetzt und entwickeln sich zu adulten Würmern.


Da Fadenwürmer jedoch nicht zwingend einen Zwischenwirt zur Fortpflanzung brauchen, gibt es noch zwei andere Wege, wie sich die Katze mit Spulwürmern infizieren kann: Nimmt die Katze durch eine Schutzinfektion Eier auf, entwickeln diese sich im Magen zu Larven, durchbohren die Magenwand und gelangen über den Blutkreislauf in die Lunge. Die Katze hustet die Larven hoch und schluckt das Sputum, wodurch die Larven wieder in den Dünndarm gelangen, wo sie sich häuten und dann das adulte Stadium erreicht haben. Die neuen Weibchen beginnen, Eier zu legen.


Ein dritter Weg ist die Infizierung junger Kätzchen durch die Muttermilch. Larven, die in die Milchdrüsen einer Mutterkatze gewandert waren, verharren dort in abgekapselten Knötchen. Mit der hormonellen Umstellung kurz vor der Geburt werden die Larven aktiv und gelangen über die Milch in die Jungen, in deren Darm sich die Larven dann verhalten wie bei einer Infektion über Zwischenwirte.
Spulwürmer können im Erbrochenen einer Katze mit bloßem Auge erkannt werden. Mikroskopisch nachzuweisen sind Eier der Spulwürmer durch eine Kotprobe, bei der die Eier aus dem Kot gewaschen werden.
Wie bei fast allen Infektionen mit Fadenwürmern gilt auch für den Spulwurm, dass der Befall bei gesunden Katzen häufig ohne Symptome verläuft. Bei starkem Befall kommt es zu Abmagerung und Durchfall.

Neben Infektionen mit Spulwürmern können bei Katzen, wenn auch deutlich seltener, Hakenwürmer parasitieren.
Der Hakenwurm kann bis zu 1,5 Zentimeter lang werden. Sein Hauptwirt sind Füchse. Die Larven werden entweder durch das Fressen von Zwischenwirten aufgenommen, oder sie bohren sich durch die Haut der Katze.
Herzwurm und Nierenwurm kommen in Deutschland selten vor. Anders als bei anderen Fadenwürmern, zeigen sich beim Herzwurmbefall jedoch schnell Symptome wie Durchfall und Husten.


Auch bei einem starken Befall von Lungenwürmern kann es zu Husten, Nasenausfluss, erschwerter Atmung und Abmagerung kommen. In Deutschland leiden gut fünf Prozent aller Katzen unter Lungenwürmern. Die ausgeschiedenen Larven bleiben in feuchter Umgebung ein Jahr infektiös. Sie werden von Schnecken aufgenommen, welche wiederum von Vögeln oder Nagern gefressen werden und so in den Körper der Katze gelangen.


Neben den Fadenwürmern sind Katzen oft von Plattwürmern, speziell von Bandwürmern, befallen.
Der Dickhalsige Bandwurm wird auch Katzenbandwurm genannt und ist ein häufig nachzuweisender Parasit bei Katzen. Er ist bis zu 60 Zentimeter lang. Ein Viertel aller Katzen einer Studie waren mit Katzenbandwürmern befallen. Der Gurkenkernbandwurm, der 80 Zentimeter lang wird, wurde bei Obduktionen sogar bei 34 Prozent aller Katzen nachgewiesen.


Bandwürmer brauchen immer einen Zwischenwirt. Ein befallenes Tier scheidet über den Anus Bandwurmglieder aus. Das kann zu Juckreiz führen und das „Schlittenfahren“ hervorrufen. Aus den eingetrockneten Wurmgliedern werden reife Eier mit Larven frei und durch Schnecken, Fliegen oder Katzenflöhe verbreitet (weswegen eine Bandwurmbehandlung immer mit einer Flohbehandlung einhergehen sollte).

Sie gelangen über die Nahrungskette in Zwischenwirte, wo sie die Leber befallen. Aus diesen Larven entsteht eine bandwurmähnliche Finne, die von der Katze beim Fressen des Zwischenwirts aufgenommen wird. Im Dünndarm angekommen, saugt sich der Bandwurm an der Darmschleimhaut fest.
Der Befall einer Katze kann oft gut gesehen werden, weil ausgeschiedene Wurmglieder in der Analregion hängen. Nachweisverfahren im Kot gelten als unsicher.

Auch wenn der Befall der Hauskatzen mit dem Fuchsbandwurm sehr selten ist, soll dieser Parasit erwähnt werden, weil er als Zoonoseerreger eine lebensbedrohliche Gefahr für Menschen darstellt.